Im August 2011 unternahmen wir eine Reise nach Usedom. Ich hatte als Quartier den Ahlbecker Hof ausgesucht, ein Romantikhotel mit fünf Sternen. Natürlich waren wir von entsprechender Qualität ausgegangen. Wir stellten ernüchtert fest, dass der Ahlbecker Hof, der sicher zur Jahrhundertwende in den frühen 90-er Jahren eine erstklassige Adresse gewesen sein muss, die 5-Sterne auf keinen Fall verdient hatte: eine fehlende Klimaanlage, Daunenbetten, die man extra anpries, waren so klumpig, dass man sie entsorgen müsste, ein klobiger Röhrenfernseher schmückte den Raum, ein Wasserhahn, der einen langen senkrechten Hahn hatte, zerstäubte das Wasser in der Umgebung, ein vielseitig aussehendes Frühstücksbuffet erwies sich als qualitativ mangelhaft, Rührei stichfest aus der Tüte, glasiger Speck, der kaum angebraten war und im Fett schwamm, kein Koch, der individuell Eier braten konnte. Lediglich die herzliche Freundlichkeit des Personals und der hervorragende Blick auf die Ostsee haben uns etwas versöhnt. Beim Ausschecken legte man mir dann eine Rechnung vor, auf der Getränke und Halbpension berechnet wurden, die wir nicht hatten. Glücklicherweise hatte ich die Reservierungs-bestätigung dabei, so dass dieser Fauxpas korrigiert wurde. Das beste aber kommt noch: als wir wieder zu Hause angekommen waren, hatten wir Post vom Ahlbecker Hof, der uns eine gute Rückreise wünschte. Leider waren die Vornamen völlig falsch, sowohl bei meiner Frau als auch bei mir. Schon in der ersten Weiterbildungs-Veranstaltung einer Firma erfährt man, dass es eines der schlimmsten Vergehen in der Kundenbetreuung ist, den Namen des Kunden falsch zu schreiben oder gar zu verwechseln. Auch hier hat der Ahlbecker Hof einen erheblichen Nachholbedarf.
Alles in allem ist Usedom eine Reise wert. Die historischen Gebäude sind fast alle hervorragend restauriert, die Insel macht insgesamt einen gepflegten Eindruck. Interessant war für mich Peenemünde mit dem Museum, in dem der Anfang der Raketentechnik gezeigt und ein guter Überblick über die Zeit der Nazis gegeben wird. Auch das russische U-Boot, das im Peenemünder Hafen als Museumsschiff liegt, ist äußerst interessant. Es ist immer noch das größte jemals gebaute U-Boot. Ein Besuch lohnt sich.
Unsere zweite Station war dafür ein Volltreffer. Wir hatten gebucht im Gutshof Stolpe bei Anklam. Dies ist ein Hotel mit etwa 30 Zimmern und einer hervorragenden Gourmet-Küche. Nach einem Konzert im Zuge der Mecklenburg-Vorpommerschen Festspiele, das Justus Franz dirigierte, genossen wir ein vorzügliches Gourmet-Menü mit korrespondierenden Weinen. Das Gut liegt in einer traumhaften Umgebung mit gepflegten riesigen Rasenflächen unter uralten Bäumen, angrenzend an die Peene.
Natülich habe ich wieder einen Film gedreht, den ich in voller Auflösung von 1080 x 1920 auf Blue-ray gebrannt habe. Den kann ich hier leider nicht wieder geben, da der Platzbedarf dafür zu hoch ist. Dafür können Sie aber einige Fotos sehen, die ich in einem sog. Flip-Book zusammen gestellt habe. Wenn Sie auf die Karte unten klicken, dann gelangen Sie sofort in dieses Fotobuch. Viel Spaß beim Stöbern.
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